Ich war lange Zeit kritisch gegenüber dem Fitness-Trend. Plötzlich eiferten scheinbar alle irgendwelchen Influencern nach. Wieso sollte man sich mehrmals die Woche selbst an merkwürdigen Geräten quälen, nur um sich dann nicht mehr ganz so schlecht fühlen zu müssen, wenn man die Flut an Fotos von durchtrainierten und scheinbar perfekten Mädels auf Instagram sieht? Ich wollte mich dem nicht wirklich anschließen. Vor allem wollte ich nicht in den Perfektionismus rutschen und meinen Körper nie als gut genug empfinden, weil es immer besser, schneller und schöner geht.
Andererseits hatte ich das Ziel, wieder eine bessere Ausdauer zu bekommen und mich als Ausgleich zum Alltag deutlich mehr zu bewegen – Tanzen und Schulsport ist da einfach zu wenig geworden. Also meldete ich mich vor ca. einem Jahr dann doch zusammen mit zwei guten Freundinnen im Fitnessstudio an – mit anfänglichen Zweifeln aber auch mit einer großen Portion Motivation. Ich fing an, relativ regelmäßig zwei bis drei mal die Woche zu trainieren. Aber es gab auch Zeiten, wo ich einfach wegen Stress nicht die Zeit fand oder auch einfach mal so gar keine Lust hatte. Das das ist schließlich auch nur menschlich.
Doch das Gute ist: an den meisten Tagen, an denen ich Zeit für Sport habe, muss ich mich oft nicht einmal dazu zwingen, sondern freue mich im Gegenteil eher auf diese Me Time – denn das ist Sport für mich geworden. Und zwar, weil ich mein persönliches WARUM beim Sport gefunden habe, das mich immer motiviert: Ich mache für mich selbst Sport. Weil ich mich dabei und danach gut fühle und ich es mir wert bin, meinem Körper und Geist etwas Gutes zu tun. Weil ich dabei abschalten kann, wenn mich wieder zu viel beschäftigt und ich mich gestresst und überfordert fühle. Weil ich danach meistens gute Laune habe oder zumindest klarer denke – egal, was vorher vorgefallen ist und danach noch ansteht.
Natürlich bin auch ich mal frustriert, wenn ich nicht so schnelle Trainings-Effekte bemerke und ertappe mich dabei, wie ich mich mit anderen vergleiche – ob auf Social Media, bei Freundinnen oder im Fitnessstudio selbst. Aber ich habe mittlerweile ein Gefühl dafür bekommen und schaffe es, mich selbst zu stoppen bevor es zu einer Negativ-Spirale werden kann. Dann fokussiere ich mich wieder auf mich selbst. Denn das ist das Wichtigste: Man sollte selbst der Maßstab sein, an dem man sich orientiert – auch, wenn es natürlich zusätzlich motiviert, wenn man sich von Freunden oder professionellen Fitness-Bloggern inspirieren lässt.
Es gibt ein Zitat, das für mich die Erkenntnisse, die ich im Bezug aufs Sport-Machen gewonnen habe, so gut auf den Punkt bringt, dass ich es mir sogar über den Schreibtisch gehängt habe:
You´ve always been beautiful. Now you´re only deciding to be healthier, fitter, faster and stronger. Always remember that.
Und da dies für mich nicht irgendeine leere Worthülse ist, kann ich sagen: ja – Sport und Selbstliebe passen sehr wohl zusammen. Jedoch nur dann, wenn man nicht aus extremen Unsicherheit damit anfängt und wenn man sich dazu zwingt, weil man denkt, man müsse es tun, nur um in ein bestimmtes Schönheitsideal zu passen. Es ist dann förderlich, wenn man es zulässt, seinen Körper auch schon so zu lieben so, wie er gerade ist und es es als Belohnung statt Bestrafung sieht, ihn nach den eigenen Idealen zu formen. Oftmals entwickeln wir auch eine bessere und offenere Haltung nach außen hin. Dann kann Sport sogar dazu beitragen, dass wir lernen, uns selbst noch mehr zu lieben und insgesamt selbstbewusster aufzutreten.
Was motiviert euch zum Sport und fällt es euch leicht, euch dabei nur auf euch zu konzentrieren?
xoxo und bis bald, eure Leo. ❤