CharliXCX – how i´m feeling now
Ein musikalisches Tagebuch, geschrieben und produziert in der Corona-Isolation – roh, draufgängerisch, voller Liebe und Unsicherheit.
Schon der erste Song schlägt ein wie ein Presslufthammer: „I just wanna go real hard, pink diamond in the dark“. Und so klingt das Lied auch: nach durchfeierten Nächten, nach dem Gefühl nicht mehr zu wissen, wo oben und unten ist, und welcher Tag. Dieses Gefühl haben wir aktuell zwar auch, nur dass wir eher durchs Rumsitzen zu Hause durchdrehen als durch Party-machen.
Es geht sentimental weiter mit „forever“, einem Song, der mich sofort ins Herz getroffen hat. Charli singt dabei ihre Liebsten und sicher auch ihre Fans an. Der Refrain zieht wie ein Strom nach vorne, vielleicht höre ich es deshalb am liebsten auf der Autobahn. Charli wiederholt das Versprechen immer wieder: „I will always love you, I´ll love you forever.“ Auch, wenn sich die Coronazeit manchmal wie Stillstand anfühlt, die Zuneigung zu seinen Lieblingsmenschen bleibt. Irgendwie tröstlich.
Dann sind da die futuristischen Songs: „claws“, „c2.0“, „anthems“. Sie sind es, die CharliXCX als Künstlerin für mich so spannend gemacht haben: ihr Mut, über die Stränge des Dance Pop hinaus zu schlagen. Das klingt oft nach einer guten Art von Baustellenlärm, nach Zerstörung und der Erschaffung von etwas Großartigem zugleich. Eine „Go big or go home“ – Haltung, von der ich mir gerne eine Scheibe abschneiden würde.
Aber trotz des prolligen Sounds scheint die Verwundbarkeit dahinter durch. In „detonate“ zum Beispiel teilt Charli die Sehnsucht nach und Angst vor großen Gefühlen: „I don’t trust myself at all – Why should you trust me? I don’t trust myself alone – Why should you love me?“
Natürlich wird aber auch der mit „pink diamond“ versprochene unbeschwerte Sound bedient: mit „party4u“ und „anthems“ tanzen und träumen wir uns einfach die Sorgen weg. „Visions“ als Abschluss des Albums wird seinem Titel gerecht: Der Klang schwebt irgendwie vor sich hin, dann ein plötzlicher Break und ein metallisches, Techno-artiges Ende ganz ohne Gesang. Immer durchdringender, wie eine Sirene, die nachhallt. Nachhallen wird dieses Album noch lange. Weil es den Vibe unserer Zeit perfekt einfängt,
Ich hoffe sehr, dass euch diese Art von Blogposts gefällt. Die Musik ist einfach meine Leidenschaft neben dem Schreiben und so verbinde ich beides. Verratet mir jetzt unbedingt in den Kommentaren, welche Musik euch den Mai verschönert hat! ❤