„Du bist heute ganz schön produktiv“. bei diesem Satz bekomme ich manchmal regelrecht Gänsehaut. Das Wort produktiv triggert mich. Es ist die Geschichte einer Hassliebe. Weil ich mir immer selbst Druck mache, ganz viel auf einmal zu schaffen. Zu leisten. Zu funktionieren. Aber das macht uns auf Dauer nicht wirklich glücklich – zumindest, wenn wir viele Dinge in erster Linie aus dem Gefühl der Verpflichtung heraus tun. Ich habe mich besonders in der Oberstufe regelrecht kaputt gearbeitet, und das völlig unnötig. Ich wollte mich auf alle Prüfungen perfekt vorbereiten, ohne Lücken, nebenbei noch bei verschiedenen Hobbies 110% geben und das war einfach zu viel. Lange habe ich das einfach ignoriert und war irgendwann völlig ausgelaugt.
Mit der Zeit habe ich aber gelernt, dieses Verhalten abzulegen, wenn auch noch nicht vollends. Ich verspüre immer noch zu oft den Drang dazu, aber mittlerweile hinterfrage ich mich in solchen Momenten und höre mehr auf meinen Körper. Aus diesem Grund bin ich nicht gerne produktiv – sondern lieber aktiv. Ich erledige, was nötig ist, und tue, was ich liebe – weil ich es liebe. Nicht, weil ich muss. Nicht, weil ich irgendwem, auch nicht mir selbst(!), beweisen muss, wie ambitioniert oder kreativ ich doch bin. Aber auch wenn ich mal auf nichts Lust habe und nervige Erledigungen vor mir her schiebe, ist das okay. Wir sind keine Maschinen, sondern Menschen und jeder hat solche Tage!

Hier sind meine Tipps, um den Druck raus zu nehmen und trotzdem am Ende des Tages viel geschafft zu haben:
- Achte auf Warnsignale: Sobald du körperlichen Widerstand oder innere Unruhe merkst – besonders bei etwas, das dir normalerweise Spaß macht, halte kurz inne und höre in dich hinein: Wieso fühlst du gerade so? Ist es notwendig, dass du die Aufgabe genau jetzt erledigst? Falls ja, kannst du den Aufwand etwas reduzieren? Brauchst du einfach mal eine Pause?
- Stichwort Pausen: sie sind SO wichtig, aber leider geht das trotzdem oft, gerade im Alltag, unter. deshalb, falls du dazu neigst, dir zu wenige Pausen zu gönnen: stell dir einen Wecker oder trage dir bewusst „Me Time“ in deinen Kalender oder in deine To Do Liste ein. Das kann etwas sein, das dich persönlich runter bringt, bei manchen ist es etwas ganz ruhiges wie Lesen und Musik hören/machen, bei anderen ist es ein Spaziergang oder Sport.
- Lerne deine Glaubenssätze kennen: Es hat Gründe, wieso bestimmte Menschen dazu neigen, sich selbst zu viel aufzuerlegen. Bei mir ist es der negative Glaubenssatz: „Ich muss etwas leisten, um von anderen und mir selbst geliebt zu werden.“ Das ist natürlich völlig irrational und hinderlich. Hinterfrage mal deine eigenen Denkmuster und versuche diese dann in etwas Positives umzukehren. Ich bin aktuell dabei, den positiven Glaubenssatz „Ich bin genug.“ zu verinnerlichen und rufe ihn mir in stressigen Phasen ins Gedächtnis.
- Achtsamkeit und Selbstfürsorge praktizieren: einfach mal durchatmen und die Gedanken vorbei ziehen lassen, kann so gut tun. Ich merke selbst immer wieder, wie bereichernd nur 10 Minuten meditieren oder eine kleine Yoga Session sein können. Dabei kommt der Geist zur Ruhe, man tankt Kraft und Konzentration und lernt die eigenen Bedürfnisse besser kennen.
Neigst du auch dazu, dir selbst zu viel vorzunehmen und verzweifelst dann? Ich hoffe, dir haben meine Erfahrungen und Tipps weiter geholfen. Ich wünsche euch eine tolle Woche und viel Kraft in dieser chaotischen Zeit. Eure Leo. ❤
Oh je das kenne ich leider nur zu gut. Man arbeitet und arbeitet, guckt nicht auf die Ihr und Zack – wieder sind ein paar Stunden vergangen ohne, dass man eine Pause gemacht hat. Das mit dem Wecker finde ich super, den Tipp nehme ich auf jeden Fall mit! Am besten stell ich den direkt neben meine Schuhe, dann zwingt er mich quasi spazieren zu gehen 😛
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Oh ja das geht glaube ich vielen so, ist leider nicht gesund.. 😦 aber Einsicht ist immer der erste Schritt in die richtige Richtung. Freut mich, dass du für dich was mitnehmen konntest von den Tipps!! Hab noch ein schönes Wochenende 😊
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