Es ist so weit: das Wintersemester startet in Kürze. Für mich ist es das erste Semester und ziehe ich diese Woche aus. Aber auch wenn du nicht gerade ein Studium beginnst oder wechselst, vielleicht stehen auch dir demnächst kleine oder größere Veränderungen bevor. Das ist oft ganz schön aufregend, manchmal sogar Angst einflößend!
Ich will dir sagen: du bist nicht allein! Gerade im letzten Jahr hatte ich immer wieder phasenweise mit starken Zukunftsängsten zu tun. Auch jetzt, wo das neue Kaptitel kurz bevor steht, bin ich natürlich aufgeregt. Ich habe für mich jedoch gelernt, besser mit dieser Zukunftsangst umzugehen. Und diese wertvollen Tipps möchte ich heute mit dir teilen, damit auch du der Angst nicht mehr hilflos ausgeliefert bist.

1 Finde heraus, was genau dir Angst macht
Ich finde das schlimme an Zukunftsangst und Angstgefühlen im allgemeinen ist, dass es oft so ein diffuses unangenehmes Gefühl ist, das nicht richtig greifbar ist, uns aber trotzdem die ganze Zeit quält. Deshalb ist der erste Schritt, dir ganz konkret ein Bild davon zu machen, was die Angst in dir auslöst. Hast du Angst bei einer Sache zu scheitern? Angst davor, später doch einen anderen Weg einzuschlagen? Angst vor Einsamkeit, wenn du in eine neue Stadt ziehst?
2 Gehe das Worst Case Szenario durch:
Was ist eigentlich das schlimmste, das dann passieren könnte? Gehe mal im Kopf oder auch schriftlich in deinem Tagebuch durch, was das Äußerste wäre, das passiert, wenn deine Angst eintritt. Dann überleg dir einmal mit welcher Wahrscheinlichkeit dieses Worst Case Szenario, das dir deine Angst einzureden versucht, wirklich eintreten wird und auch, wie lange die negativen Folgen davon anhalten würden. In den allermeisten Fällen verliert es dadurch an Macht, weil wir selbst merken, wie irrational und unwahrscheinlich das ist, was sich unser Kopf da zusammenspinnt.
3 positive Glaubenssätze einprägen
Angst hängt ja bekanntlich oft eng mit Unsicherheit und einem geringen Selbstwert(Gefühl) zusammen. Deshalb ist es wichtig, nicht nur akut gegen etwas zu tun, um der Angst entgegenzuwirken, sondern schon einen Schritt vorher anzusetzen. Eine Möglichkeit, um deinen Selbstwert zu stärken, sind positive Glaubenssätze, die den Behauptungen deiner Angst widersprechen. Wenn deine Angst zum Beispiel darauf begründet, dass du Versagensangst hast, dann schreibe dir auf: Ich bin genug, auch ohne Leistung. Ich darf Fehler machen. Ich darf hinfallen, wieder aufstehen und nochmal neu anfangen. Präge dir diese (oder andere, für dich hilfreiche) Sätze ein, indem du sie z.B. jeden Abend vor dem Schlafen gehen und wenn gerade besonders viel Angst hoch kommt, durchliest…
4 Achtsamkeit praktizieren
Ja, ihr könnt es nicht mehr hören, doch Achtsamkeit ist nichts anderes als ein Mittel, um dich ins Jetzt zu bringen. Die Angst jedoch hält dich in Gedanken allerdings immer einen Schritt vor der Gegenwart gefangen. Das heißt eigentlich im Nirgendwo, weil die Zukunft ja gar (noch) gar nicht real ist. Totaler Unsinn, also. Um mich ins Jetzt zurück zu bringen, meditiere ich gerne, (mit ausgeschaltetem) spazieren und Sport(oder Yoga) helfen auch. Denn dabei sind wir „gezwungen“, uns auf unseren Atem oder unsere Umgebung zu konzentrieren, dabei kommen weniger/keine Sorgen auf.
Changes
They might drive you half insane but
It’s killing you to stay the same but
It’s all gonna work out
It’s all gonna work out someday
Changes – Lauv
5 Realistische Zielsetzung
Sicher hängt die Zukunftsangst oft auch damit zusammen, dass wir uns dinge vornehmen. Wir wollen Abschlüsse erreichen, Neues lernen usw. Allerdings neigen viele Menschen (ich übrigens genauso) dazu, mir viele und große Ziele zu setzen. Das kann sehr überfordernd sein. deshalb bin ich ein Fan davon, sie in kleine, schaffbare „Häppchen“ runter brechen und mir einen (groben) Zeitplan aufzustellen.
6 Deine Entscheidungen sind nicht entgültig:
Mache dir bewusst, dass jeder Tag ein kleiner Neuanfang ist und es Menschen gibt, die auch mit 50 Jahren oder später im Leben erfolgreich eine neue Richtung einschlagen. Also ruf dir in Erinnerung: Es ist nie zu spät, dich für dich zu entscheiden und dich selbst zu verwirklichen.
7 Beitreibe Recherche:
Mir persönlich hilft es ungemein, wenn ich mich auf etwas Neues/eine Aufgabe gut vorbereitet fühle. Wenn es dir genauso geht, informiere dich doch über die Dinge, die dir über das, was dir bevor steht, noch unklar sind und wie du damit umgehen kannst. Dadurch nimmst du deiner Angst ein Stück weit das Fundament, nämlich Unsicherheit.
9 gute Organisation und Zeitmanagement
Was für mich auch zu guter Vorbereitung gehört und dir vielleicht auch mehr Sicherheit gibt ist eine gute Organisation. Was auch immer du auf deinem Weg brauchst und erledigen musst, wenn du einen guten Plan hast und den Überblick über alle Schritte behältst, kann gar nicht so viel schief gehen, zumindest fühlt sich das so an und zunächst einmal geht es darum, unser Wohlbefinden zu steigern.
8 Kenne deine Bedürfnisse:
Was brauchst du, damit dir der Weg erleichtert wird? Es ist wichtig, deine eigenen Bedürfnisse zu kennen. Wenn du weißt, dass du bei einer Sache allein nicht weiter kommst, dann frag Menschen in deinem Umfeld um Hilfe. Du musst nicht alles allein schaffen. Außerdem machen viele Herausforderungen gleich mehr Spaß, wenn du sie mit Herzensmenschen teilen kannst.
10 Wohlfühlort(e) schaffen:
Ein Tipp, der dir vielleicht eher nebensächlich erscheint: Erschaffe dir eine schöne, angenehme Umgebung und einen Rückzugsort nur für dich. Wenn sich dein Zuhause oder ein bestimmter Ort in deiner Nähe, zu dem du schnell zurückkehren kannst, wie eine Wohlfühloase anfühlt, macht das viel aus. Dort kannst du, wenn mal etwas nicht so gut lief oder du dich in einer stressigen Phase befindest, abschalten und fühlst dich sofort wohl und geborgen.
Ich hoffe sehr, diese Tipps waren auch für dich hilfreich. Dann lass mir doch gerne ein „Gefällt mir“ da. Außerdem interessiert mich jetzt noch, in welchem Lebensabschnitt du dich gerade befindest und was dir gerade Zukunftsangst bereitet – schreib es einfach in die Kommentare, sodass wir uns austauschen können.
Jetzt bleibt mir nichts mehr zu sagen außer, dass ich dir eine schöne Woche wünsche. Bis zum nächsten Beitrag,
deine Leo